Ständig kommt mir der Begriff „Work Life Balance“ unter. Muss eine unglaublich wichtige Sache sein, googled man das kommt man auf ca. 1.440.000.000 Ergebnisse. Für mich ist schon der Begriff ein ausgemachter Unsinn. Als ob es eine Trennung zwischen Leben und Arbeit gäbe. Lebt man bei der Arbeit nicht? Immer wieder muss ich erkennen, dass es bei manchen eine strikte Trennung zwischen Arbeit und Verstand gibt, aber lebendig waren dabei bisher noch alle. „Work Brain Balance“ wäre also ein viel besseres Thema, oder die „Work Sleep Balance“, die macht auch mehr Sinn, da gibt es sogar ganz besondere Synergien, der überaus gesunde Büroschlaf ist hier zu nennen, oder auch der ehrenwerte Beruf des Matratzentesters, den unser mittlerer Sohn im Kindesalter auf neugierige Fragen von Bekannten „was willst Du denn einmal werden?“ als sein Ziel angegeben hat. Oder eben auch Work-Sail-Balance. Dieser Ausgleich beschäftigt uns derzeit intensiv, sind wir doch dem Lockdown, der Kälte, den geschlossenen Restaurants, den ununterbrochenen Virusbotschaften und den langen dunklen Winternächten Richtung Mexiko entflohen, ohne einen Urlaub fern von allen beruflichen Verpflichtungen anzutreten.
Corona hat auch seine Vorteile, für uns ist es die kompromisslose Umstellung unserer Arbeitsumgebung auf Remote-Work, die unsere KALI MERA ins Homeoffice verwandelt. Wir haben sogar den Luxus eines eigenen Arbeitsraums (kombinierte Gästekabine, Fernsehzimmer und Arbeitszimmer), und das gibt mit der Salon-Küche-Navigations-Esszimmer-Arbeitskombination komfortablen Platz für zwei im Homeoffice. Internet gibt es aus der Handy Wertkarte, 8GB kosten 25 Euro, 5GB benötige ich pro Tag, die Datenübertragung ist ausgezeichnet, webex und Zoom funktionieren besser als bei manchen Kollegen im Büro im guten alten Europa. Wir haben hier anscheinend Heimvorteil im Land des Herrn Slim, Telcel sticht Telekom.
Gewöhnungsbedürftig ist der Zeitunterschied, 7 Stunden früher ist es hier, das Daily Meeting, der Startschuss zum Bürotag, das in Wien erst zur Developer-freundlich-späten Stunde von 09:30 beginnt, wirft mich hier schon um 02:00 früh aus den Federn, um spätestens um 02:15 zur Arbeit adjustiert und auf den Tag vorbereitet zu sein. Muss ein Termin schon vor 09:00 stattfinden, dann heißt es kurz nach Mitternacht aus der Koje zu kriechen. Dafür ist das Tagwerk schon spätestens zu Mittag erledigt und der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Gibt es zwischen den Video-Konferenzen eine kurze Pause dann nutze ich die Zeit manchmal zum Brot backen
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, dann gibt es zum Frühstück warmes Brot direkt aus dem Backofen. Der Nachteil der Schichtarbeit ist chronischer Schlafmangel, mein einziges Rezept dagegen: früh Schlafen gehen und einen „nap“ am Nachmittag.
Tadeja teilt sich Ihre Arbeit besser ein und kann ihre Termine ganz gut auf unseren Vormittag legen, sogar Ihre gewohnte Yoga Stunde über Zoom geht sich dabei aus.
Noch vor einem Jahr war es völlig unvorstellbar, dass für uns beide ein Fullltime Job am Boot ohne Einschränkungen von Arbeitsqualität oder Leistung möglich wäre. Während sich die Welt nur einmal um die Sonne drehte ist ein neues Segler-Arbeitsleben möglich geworden. Wo es (Corona) Schatten gibt, da gibt es – Gottseidank – auch Licht!
Und so genießen wir dieses besondere Geschenk, ohne jeden Urlaubsverbrauch hier auf der KALI MERA zu sitzen, uns auf Ihr mit dem langsamen Walzer, den Sie vor Anker täglich mit den Gezeiten tanzt, mitzudrehen, Sonne und Salz auf der Haut und den Wind in den Haaren (Tadeja mehr und ich weniger) zu spüren und den Arbeitstag mit langen Strandspaziergängen auf dem goldenen Korallensand zu beschließen. Dafür nehmen wir gerne die Nachtarbeit und das weniger gut ausgestattete Büro in Kauf.
Arbeiten und Segeln als Teil unseres Lebens kombinierbar, was für ein Genuss!
Das Meer ist rot! Es sieht unheimlich und gar nicht einladend aus. Unter unser Schiff schieben sich dunkelrot gefärbte Wasserstreifen, als würde das Meer von tief unten bluten. Das Rot breitet sich innerhalb kürzester Zeit in alle Richtungen aus, und unvermittelt steht die ganze Bucht in rotem Wasser, blutrote Wellen streichen in langen Zungen über den Strand, die Gischt ist nicht mehr weiß, sondern rotbraun, auch unser Dingy zieht eine schmutzig rötliche Schaumspur hinter sich nach. Beugt man sich über die Reling, sieht man dichte Wolken faseriger Schwebstoffe, die das Wasser trüb und undurchsichtig machen, während grelle rote und orange Schlieren bewegte Muster auf die Oberfläche zeichnen, ähnlich wie bei uns daheim zur Zeit des Pollenflugs, wenn alles, auch der See, mit einem feinen gelben Puder überzogen ist.
Schuld daran ist die Algenblüte. So schön es klingen mag, aber die Luft ist nicht von süßem Blumenduft erfüllt – nein, es stinkt! Und sie birgt eine tödliche Gefahr. Winzige Augentierchen, Dinoflagellaten, finden im Zusammenspiel mit den veränderten Wetterbedingungen, Wassertemperaturen und den Tonnen an Düngemittel, die durch die Böden ins Meer gelangen, optimale Bedingungen vor. Dauert die rote Flut lange und setzt sie Toxine frei, die die Nerven und Schleimhäute angreifen, bedeutet es für viele Meeresbewohner den Tod. Letztes Jahr fand man 136 tote Robben an den Stränden der Baja California, an der mexikanischen Pazifikküste verendeten über dreihundert Schildkröten, die zu den bedrohten Tierarten gehören, Fische werden vergiftet, in der Folge sterben auch die Vögel, die sich von ihnen ernähren und der Fischfang kommt zum Erliegen, womit wiederum die Lebensgrundlage vieler Menschen zunichte gemacht wird. Das Phänomen wird weltweit beobachtet, von der Arktis bis nach Australien, vom persischen Golf bis zum Atlantik.
Im Vergleich dazu haben wir mit kleineren Problemen zu kämpfen. Schwimmen entfällt. Und das Trinkwasser geht uns aus. Wir sollten unseren Wassermacher wieder in Betrieb nehmen, doch das wollen wir den Filtern und Membranen, die an sich sogar Viren und Bakterien herausfiltern, nicht zumuten.
Das rote blutende Meer drückt auf die Psyche, jeden Tag ein paar tote Fische am Strand, eine riesige Schildkröte, die am Rücken liegend leblos in den Wellen schaukelt, und kein Ende vorherzusagen. Es kann Wochen oder Monate dauern.
Eigentlich wollten wir nicht weiter in den Süden, wir scheuen die Rückfahrt, da meist mit Gegenwind und Welle von vorne zu rechnen ist. Doch der Entschluss ist schon gefallen – solche Planänderungen sind inzwischen Teil unseres Lebens geworden!
Zwei Zwischenstopps und ein paar Tage später wissen wir, es hat sich ausgezahlt. Türkisblaues Wasser, eine traumhafte Bucht vor der Isla Grande, wir können wieder Wasser machen, schwimmen, über den Korallenfeldern mit bunten Fischen und weiß gepunkteten Adlerrochen um die Riffs schnorcheln, die Insel erkunden, den Kontrast der schroffen Felsen und Riesenkakteen im Sonnenuntergang wirken lassen. Wenn es dunkel geworden ist, liege ich auf dem Rücken und blicke ins Sternenmeer über uns – unendliche Weite und ein tiefes Gefühl der Verbundenheit.
Soziale Kontakte pflegen wir nur vereinzelt und selten. Lediglich um Besorgungen zu erledigen, mischen wir uns mit Vorsicht und gut geschützt unter die Leute. Mit dem Taxiboot fahren wir an Land in den kleinen Touristenort Ixtapa, wo wir es für ein Taxi auf vier Rädern eintauschen. So eine Einkaufstour ist immer abenteuerlich! Zum Füllen unserer Gasflasche werden wir zum „Jefe de gas“ gebracht, der irgendwo am Straßenrand einen rostigen Tank bedient, der noch aus dem vorigen Jahrhundert zu stammen scheint, für den Duschschlauch – unserer ist plötzlich geplatzt – in ein Schrauben-Macheten-Seil-und alles andere Geschäft, das zur Straße hin an eine Schießbude erinnert und weiter hinten unter einem Wellblechdach ein Lager voller Geheimfächer beherbergt, die Herberts Herz schneller schlagen lassen und die er sogar selbst durchstöbern darf, dann weiter zu den „Fruteras“, kleinere und größere offene Straßenläden, deren Marktstände mit duftenden Obst und Gemüse in leuchtenden Farben beladen sind, und für den Rest zu den Supermärkten, deren Eingänge vorbildlich mit automatischer Fiebermessanlage, einer alkoholgetränkten Fußmatte, einem mit dem Fuß zu bedienenden Desinfektionsmittelbehälter und einer Kontrollperson bewacht werden. Nun steht der Kreativität beim Kochen, Brownies eingeschlossen, nichts mehr im Wege!
Zu den schönsten Reiseerlebnissen gehören für mich Begegnungen mit der Tierwelt, meine Augen sind immer wachsam, versuchen im Gestrüpp verborgenes Leben aufzuspüren, in den Lüften den Vogelflug aufzuhalten und im Wasser keine noch so flüchtige Flosse zu übersehen. So kommt es, dass wir voll beladen mit unseren Einkaufstaschen die Straße queren und ich aus dem Augenwinkel den Flügelschlag eines riesigen rosaroten Vogels einfange. Wo ist er hin verschwunden? Mein Blick durchsucht die Baumkronen, bis ich ihn entdecke – beim Füttern seiner winzigen Vogeljungen, die ihm aus dem breiten Löffelschnabel fressen. Es ist eine ganze Kolonie! Ich vergesse alles rund um mich, vergesse die Zeit, vergesse Herbert, der von kichernden Kindern umrundet wird und denen er wegen der Einkaufstaschen, die er bewachen muss, nicht entkommen kann, während ich in der rosaroten Traumwelt des rosa Löfflers verloren gehe…
Irgendwann kommen wir dann doch noch heim. Und schnorcheln auch manchmal. Dass ich dabei meinen ersten Riesenmantarochen begegnet bin , war schon sehr beeindruckend – aber was mir da im Wasser gerade weit entfernt vom Ufer entgegengeschwommen kam, geht als ultimatives Erlebnis in meine Schnorchelkarriere ein – die zwei langen Ohren gehörten zu einem Reh! Zielstrebig nahm es Kurs auf mich zu – ich muss zugeben, ganz geheuer war mir das nicht – und erkannte erst wenige Meter vor mir, dass meine hochgeklappte Maske mit dem aufragenden Schnorchel doch nicht seine Gefährtin war!
Nach zwei Wochen wird es Zeit für uns, an das Zurückkehren zu denken. Wir wollen nicht unter Druck geraten und nutzen das erste günstige Wetterfenster.
Am Rückweg zeigt sich das Meer in seinem schönsten Gewand, es hat die rote Algenflut besiegt und ist so klar und glatt, dass es zwischen uns und den Delphinen kein Wasser, sondern nur eine spiegelnde Glaswand zu geben scheint. Zahlreiche Schildkröten schwimmen zu beiden Seiten an uns vorbei, strecken neugierig ihr Köpfchen aus dem Wasser und kaum haben sie uns erblickt, tauchen sie mit einem Fußflossengruß auch schon unter.
Die mexikanische Pazifik-Küste ist eher ein Revier für Big-Game-Fischer, Power-Boat-Machos, Shrimps-Trawler und pensionierte Boots-Camper, aber nicht für Segler. Der Nordwest Wind weht praktisch ausschließlich parallel zur Küste, damit gibt es nur Vorwind oder direkt-auf-die Nase-Kurse, eine Strömung von 1-2 Knoten hat man immer gegen sich, ganz egal in welche Richtung man will, das ist wohl ein von Murhpy erfundenes Naturgesetz (wie der Gegenwind beim Radfahren). Windstärke üblicherweise 6 – 15 Knoten, die 6 Knoten natürlich dann, wenn man nach Süden unterwegs ist, die 15 Knoten von vorne, wenn man wieder zurück will. In drei Worten: nix zum Segeln! Daher verwenden die Mexiko-Segler keine Segel sondern den Motor, oder es wird gleich über Wochen oder Monate in einer Bucht geankert um jede Schiffs-Bewegung zu vermeiden.
Wir dagegen wollen segeln, müde des „motorens“ haben wir in Punta Mita auf eine durchziehende Front gewartet, die uns dann mit Starkwind bis zu 30 Knoten und einer ekelhaft steilen kurzen Welle die 130 Meilen nach Tenacatita unter Segel heruntergeschüttelt hat. Knapp sieben Knoten Fahrt durchs Wasser und dennoch nicht einmal fünf Knoten über Grund, natürlich Strömung gegen Wind und uns. Aber immerhin – ohne Diesel. Und belohnt werden wir dann wieder durch die Schönheit der Bucht Tenacatita, den friedlichen und ruhigen Ankerplatz, die Buckelwale, die uns am Eingang der Bucht erwarten, die Delphinfamilie, die jeden Vormittag um die ankernden Boote spielt, die Rochen mit ihren Luftsprüngen, den traumhaften Sandstrand, und endlich die Möglichkeit wieder die Seele baumeln zu lassen und unsere inneren Batterien, denen das Jahr 2020 wie so vielen auch ordentlich zugesetzt hatte, wieder einmal richtig aufzuladen.
Wir sind hier das einzige europäische Boot, alles ist fest in nordamerikanischer Hand. Die kanadischen „Snowbirds“, so werden die Pensionisten genannt, die aus dem Winter nach Mexiko in die Sonne fliegen und Rentner aus den USA verbringen hier die „kalte Jahreszeit“, der Altersdurchschnitt der Crews muss auf die 70 zugehen, eine ganz eigene Community hat sich hier entwickelt. In den wenigen geschützten Ankerplätzen sind nautische Schrebergärten entstanden, in der Früh wird mit der täglichen Funkrunde der Tag gestartet, Neuankömmlinge werden begrüßt, der Wetterbericht ausgetauscht, seine „Treasures of the Bilge“ versucht man zu verramschen, und dann werden gemeinsame Ausflüge mit dem Dinghi zum Strand organisiert, um bei Risikosportarten wie Boccia nervenzerfetzende Tourniere abzuhalten. Dinghis flitzen zwischen den Booten hin und her, American-Coffe-Kränzchen finden statt, und in diesem Schrebergarten Tenacatita, mitten drinnen in dem Abenteuerspielplatz der Snowbirds, da schwimmt auch die KALI MERA gut gelaunt und dreht sich zwei mal am Tag mit den Gezeiten langsam um ihren Anker, und wir auf ihr (und nicht am Strand beim „boccie ball“, weil unser tägliches familiäres „Schnapsen-Tournier“ ist uns schon genügend Aufregung und Social Activity).
Die Zeit vergeht schnell, ich habe ausreichend Material für „Boots-Projekte“ mitgenommen und so wird nun gesägt und gebohrt, verkabelt, geschraubt, installiert und konfiguriert, und auch ein wenig repariert. Neue Instrumente, raffinierte indirekte Beleuchtung im Salon, Umbau der Installation des Wassermachers, neue schwarz glänzende Acrylplatten hinter den Navigationsgeräten, viele kleine Verbesserungen und „Verschönerungen“. Unsere nun schon 26 Jahre alte Dame hat die 11 Monate Stehzeit gut überstanden, es hat auf Anhieb fast alles funktioniert, nur die Frischwasser-Pumpe und ein Motorlüfter haben den Geist aufgegeben, Ersatzteile waren aber Gottseidank an Board, jetzt läuft wieder alles, – oder fast alles: Das AIS hat sich in der langen Stehzeit so ans alleine sein gewöhnt, – es sendet zwar, sobald man es aber ins Netzwerk hängt sind alle Raymarine Geräte nicht mehr erreichbar. Vielleicht übt es „Social Distancing“? Soll es halt alleine bleiben, wir haben eine Ersatzlösung über das Funkgerät. Mir macht das „Herumwerkeln“ am Boot ungeheure Freude, schon das Organisieren der ganzen Teile daheim, das Planen und dann auch die Einbauten, die handwerkliche Arbeit, die Erfolgserlebnisse wenn etwas funktioniert und besser oder schöner wurde, ein wunderbarer Ausgleich zur ständigen Bildschirmarbeit daheim. Apropos Arbeit: Auch unser Job hat uns nun wieder, die nächsten vier Wochen sind wir webex-, zoom- und whatsapp-sei-Dank beide wieder halbtags im Dienst, die Zeitdifferenz ist da eine gewisse Herausforderung, aber an Nachtwachen sind wir ja gewöhnt, und unsere Arbeit mögen wir!
Die restliche Zeit verbringen wir mit Spazieren gehen, Kochen, und vor allem Lesen. Ich trau es mich fast nicht sagen, aber ich habe mich nach nunmehr 40 Jahren Abstinenz wieder auf die dicken Perry Rhodan Sammelbände gestürzt (in einem Anfall von „Gehirnfasten“) und in den letzten Tagen die ersten sechs davon gelesen (ca 20 habe ich noch vor mir…). Großartig, am meisten Freude machen mir die Stellen, in denen die nur Armbanduhr-großen Mikro-Funkgeräte verwendet werden (Wunderdinge der extraterranischen Mikromechaniker), oder wenn das allmächtige Positronen-Gehirn auf der Venus mit Informationen auf Plastikkarten gefüttert wird, oder wenn die Videophon-Konversationen auf Bänder aufgezeichnet werden um dann mit Funk in den Hyperraum übermittelt zu werden, vorher müssen jedoch die Röhren der Verstärker warm laufen…
Im Gegensatz zum letzten Jahr ist das Meer heuer kalt, knapp über 20 Grad hat es nur, und durch eine Algenblüte ist es auch trüb, also kein Schnorcheln oder Tauchen, leider. An manchen Tagen haben wir sogar eine sogenannte „Red-Tide“, da nehmen die Algen so überhand, dass sich das Meer blutrot färbt, keine Einladung zum Schwimmen! Dafür ist die Szenerie in der Nacht umso eindrucksvoller, fluoreszierende Delphine leuchten im dunklen Wasser und ziehen eine langen funkelnden Kometenschweif hinter sich her wenn sie in der Nacht um das Boot zischen, leuchtende Spiralen im Wasser, ein unwirklicher Anblick, könnte auch in einer von Perry Rhodans fremden Welt spielen.
In der Hoffnung auf ein Meer ohne Algen machen wir einen Abstecher in die 30 Meilen nördlich gelegene Bucht Chamela
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, dort ist das Wasser aber so intensiv rot, als ob Familie „Weißer Hai“ gerade gemeinsam mit den vielen Badegästen einen weihnachtlichen Festschmaus abgehalten hätte, wir ziehen den Parasailer hoch und lassen uns von dem riesigen Leichtwindsegel und der sanften Brise wieder zurück in die Tenacatita schieben. Hier bleiben wir nun, die paar Algen hin oder her, es ist wunderschön.
Das Flugzeug berührt mexikanischen Boden. Ein bisschen fühlt es sich als
wären wir aus dem Gefängnis in die Freiheit entkommen. Und irgendwie auch, als
wären wir wieder nach Hause gekommen. Wir wissen sofort, wo wir Geld abheben
können, wie wir zum Mietauto kommen und unsere Telefonkarten aktivieren können.
Wieder da. Mein Herz weitet sich vor Freude, die Intensität der Farbkontraste
beflügelt mich, die Klänge des ‚Español‘ fangen mich ein, und wieder einmal
tauche ich ein in dieses Land, deren Menschen, Kulturen, Natur mich über und
unter Wasser immer wieder fasziniert, mir in ihrer Fremdheit irgendwie auch
vertraut ist.
Corona hat auch vor México nicht Halt gemacht. Doch geht man hier ganz
anders damit um und – und wie wir bald feststellen werden – keinesfalls überall
im Land gleich. Wären nicht auch hier die Krankenhäuser am Rande ihrer
Kapazitäten, könnte man stellenweise meinen, es ist alles wie immer.
Es gibt hier keinen Lock Down, es scheint auch keine strikten
Vorschriften zu geben, aber schon an unserer ersten Zwischenstation sind wir nicht
nur wegen der Schmetterlinge angenehm überrascht – von nahezu allen werden ganz
selbstverständlich Masken getragen und verstärkte Hygienemaßnahmen eingehalten.
Wir befinden uns auf 3000 m Seehöhe , in der Heimat der Monarchfalter. Jahr für Jahr kehren sie hierher zurück, um sich zu versammeln, zu paaren und eine neue Generation ins Leben zu rufen. Deren Kinder und danach ihre Enkel werden in zwei Etappen zurück bis nach Canada fliegen, wo sie noch nie gewesen waren. Von dort aus bricht die dritte Generation wieder auf in den Süden, die ganze lange Strecke ohne Unterbrechung, weshalb sie die Methusalems genannt werden – so weit fliegen nur sie und haben auch die längste Lebenszeit. Das einzige, wonach sie sich orientieren, ist der Geruch der Pheromone, die ihre Urururahnen versprüht haben, und die ihnen untrüglich den Weg in die Zypressenzweige des mexikanischen Hochlandes weisen. Dort lassen sie sich millionenfach nieder, beschweren die nackten Zweige mit den spärlichen Nadeln, an denen sie sich in dicken Trauben festklammern, nach der langen Reise die bunten Flügel schließen und Blättern gleich in Schlaf versinken. So warten sie darauf, dass die Sonne die Nebelwolken vertreibt, ihre Körper erwärmt und sie aus ihren Träumen erweckt. Dann erheben sie sich in Scharen zum werbenden Flug und verwandeln das mehrere Hektar umfassende Gebiet durch ihr orange flimmerndes Flattern in einen märchenhaften Zauberwald.
Die bunten Falter bedeuten für viele Menschen während der Monate November
bis April ein gutes Zusatzeinkommen. „Wir sind ‚obreros‘, Arbeiter aus den umliegenden
Dörfern, und führen in unserer Freizeit die Besucher zu Fuß oder zu Pferd steil
den Berg hinauf, um sie an diesem Naturwunder teilhaben zu lassen“, erzählt mir
mein Pferdeführer. Diesmal bekamen sie wegen Corona erst spät grünes Licht von
der Regierung. Vorher mussten alle Maßnahmen getroffen werden – im gesamten
Besucherbereich Maskenpflicht, getrennte Wege beim Auf- und Abstieg, am Eingang
wird Fieber gemessen und Desinfektionsmittel gereicht. Doch anders als bei uns
verschwinden die Menschen nicht angstvoll und misstrauisch hinter ihrem
bedeckten Gesicht, im Gegenteil, sie scheinen ihre Fröhlichkeit und
Freimütigkeit nicht verloren zu haben und so werden sogar die notwendigen
Hygienemaßnahmen zu einer persönlichen Interaktion, die sich weniger isolierend
und entmenschlicht, dennoch aber sicher anfühlt. Die Krise hat die Mexikaner
erfinderisch gemacht.
All das hilft schnell in der Gegenwart anzukommen und die Enge der
letzten Monate abzuschütteln.
Doch schon bald sollten wir erneut überrascht werden. Um Patzquaro, eine
alte Kolonialstadt im Hochland zu besuchen, entscheiden wir uns für die Route abseits
der ‚cuota‘, der mautpflichtigen Autostrada. Dadurch sehen wir mehr von der
Gegend und sind mehr auf Tuchfühlung mit dem Land. Farben, Stimmungen und
Landschaften, dazwischen eingestreut die indigen geprägten verwinkelten Dörfer,
durch die wir uns kreuz und quer den Weg suchen, hinterlassen unauslöschliche
Bilder. Die Gegensätzlichkeiten könnten größer nicht sein – halbfertige Häuser,
der Putz verblichen und abgefallen oder gar nicht erst vorhanden, fehlende
Dächer, große Sandberge, die die halbe Fahrbahn versperren und in die Männer
ihre Schaufeln treiben, kleine Läden ohne Tür, vereinzelte Marktstände am
Gehsteig, alte Frauen, die nur zwei oder drei Gemüsesorten darbieten, Mopeds,
die sich zwischen den Menschen hindurchschlängeln, Reiter im Arbeitssattel,
Hühner hinter schiefen Bretterzäunen, Jugendliche, die trotz Verkehr sorglos
mitten auf der Straße gehen, mittendrin eine überdimensional erscheinende, festlich
geschmückte Kirche – eine Mischung aus christlichen Symbolen, Kitsch und den
Überbleibseln der indigenen Kultur – Lebendigkeit und Geschäftigkeit beherrschen
das Straßenbild. Alles wirkt selbstverständlich und irgendwie normal. Und dann
fällt es uns auf – niemand, wirklich niemand trägt hier eine Maske! Es bleibt
uns verborgen, warum manche Ortschaften keine Vorkehrungen gegen das Virus
treffen und manche penibel darauf achten, dass sie eingehalten werden. Mehrfach
versuche ich die Eindrücke fotografisch festzuhalten, doch letztendlich lasse
ich den Wunsch, alles vermitteln und teilen zu wollen, fallen – das Erleben
bleibt nun einmal uns allein.
In Patzquaro setzt man wieder auf Maskenpflicht, und beim Eingang ins
Hotel müssen wir sogar unsere Schuhe über einen speziell präparierten und in
den Boden eingelassenen Fußabstreifer desinfizieren. Vom kleinen Balkon unseres
Zimmers, das originalgetreu im alten Kolonialstil gestaltet ist, überblicken
wir den großen Zokalo, den quadratischen Hauptplatz, der wie alle ihn
umgebenden Gebäude über 500 Jahre zählt. Er ist aufwendig weihnachtlich
gestaltet, und um ihn besichtigen zu können, wurde eine Art Einbahnsystem
errichtet, mit Eingang (Desinfektionsgel inklusive), Ausgang und Absperrungen –
und dennoch schien es der Stimmung keinen Abbruch zu tun. Im Gegenteil, Familien,
Paare, kleinere Grüppchen und Einzelgänger spazieren im friedlichen Müßiggang durch
den überlebensgroßen Figurenwald, der gleichzeitig von der Geburt Jesu, der
Geschichte der Stadt und den alten Traditionen erzählt, ein wunderbares Spiegelbild
dafür, wie sich Kulturen, Religionen und Traditionen zu etwas Neuem vermengt
haben. Zwei Lichtertunnel zeugen davon, dass man auch durch Einsatz moderner
Technik für Stimmung zu sorgen weiß. Alles,
um wieder wie als Kind das Land der Phantasie betreten zu können, große Augen zu
machen und sich zu freuen! Einzigartiges Mexico!
Es liegen immer noch 800 km zwischen uns und unserem Schiff. Um die Reise
angenehm zu gestalten, wollen wir auf halber Strecke eine Pyramidenstätte
besuchen, die wegen Montag dann leider geschlossen war. Solche Stätten liegen
meist weit abseits der Zivilisation, und es ist schwer, eine Unterkunft in der
Nähe zu finden. Nachdem Herbert schon aufgegeben hatte, wurde ich fündig –
nicht ohne einen Beigeschmack von ungläubigem Zweifel (ich bin für Fehlgriffe
bei der Herbergssuche bekannt…)! Ja, irgendwann endete die Straße, wir waren da,
irgendwo zwischen grauen Häuserfassaden, die vielleicht einmal ein nettes
buntes Städtchen gewesen waren – aber wo konnte das so prächtig beworbene Hotel
an diesem Ende der Welt sein?! Aussteigen, suchen gehen. Ich biege um die Ecke
und stehe plötzlich auf einem reizenden Platz, mit Springbrunnen in der Mitte,
einer Kirche mit breit gestalteter Front und einer uralten herrschaftlichen
Finca – unserem Hotel! Ich atme auf! Um ein weiteres Eck finden wir noch
herrliche Tacos – sonst gibt es dort nichts – und nachdem wir uns eine Nacht
und einen Morgen lang als scheinbar einzige Gäste wie Großgrundbesitzer fühlen
dürfen, geht es auf direktem Weg zur Kali Mera.
Wir finden sie vor wie wir sie verlassen haben, machen sie in drei Tagen
flott zum Ablegen, verbringen nach einem negativen Corona Selbsttest noch
Weihnachten mit Freunden und Thunfisch an Bord, warten auf die richtige Tide
und bis der Seegang nachlässt, einen Tag ist die Ausfahrt durch die hohen
Wellen nicht passierbar, doch dann steht unserem Ablegen nichts mehr im Wege.
Unter mir schaukelt sanft die Kalimera und schon halte ich Ausschau nach
den Walen … wir werden sie auf Ihrer Wanderroute 300 sm weiter in den
Süden begleiten. Um diese Zeit kommen sie aus Alaska hierher, um ihre
gewaltigen Paarungsrituale zu vollführen und ihre Jungen zur Welt zu bringen.
Ich kenne ihren Blas schon, und mehrmals erblicken wir ihre schwarzen
Buckel, wenn sie sich geräuschvoll aus dem Meer wälzen um Luft auszublasen und
einzuatmen. Mal weiter weg, mal näher, mal mehrere, dann wieder vereinzelt.
Delphine kommen in großen Schulen, um mit der Kali Mera zu spielen, auf der
Bugwelle zu reiten und unter dem Schiff hindurchzutauchen, ihre Jungen springen
in hohen kurzen Bögen ganz aus dem Wasser – das müssen sie noch üben! Für uns
willkommene Abwechslung und Vergnügen!
Auf halber Strecke liegt die Bucht Banderas Bay mit den ihr vorgelagerten
Islas Mariettas. Das ist DER Hotspot für Wale! Sie sind rund um uns! Wie
wundervoll! Doch da – hier vorne – da hat sich doch einer in den Netzen
verfangen! Wir fahren näher heran. Zwei Bojen schwimmen über ihm, Leinen
umwickeln seinen Körper und mühsam stößt er alle paar Minuten die Luft aus.
Zwei andere Wale schwimmen um ihn herum und wirken aufgeregt. Schnell
verständigen wir über Funk die zuständige Stelle, die sich erst nach
mehrmaligem Versuchen meldet. Entsetzt müssen wir hören, dass das Walrettungsboot
erst am nächsten Morgen losfahren kann, denn es ist schon Abend und Puerto
Vallarta zu weit weg. Aus Angst, er könnte unter der Last der um ihn
umwickelten und nachgeschleppten Netze ertrinken, winken wir
Walbeobachtungsboote heran, und erfahren dann, dass der Wal schon seit einem
Monat gesucht wird und von Parasiten befallen ist – er wurde damals bei Cabo
San Luca, der Südspitze der Baja California gesichtet – das ist 1000 sm weiter
nördlich! Der Ärmste ist schon seit mindestens einem Monat gefangen – unser
Positionsbericht dürfte geholfen haben, denn am nächsten Morgen hören wir über
das HVF die Nachricht, dass der Wal von den Netzen befreit werden konnte! Wir
sind sehr erleichtert!
Sobald wir nach der langen Überfahrt – Tag-Nacht-Tag – wieder ausgeschlafen
sind, statten wir den Walen einen neuen Besuch ab. Wir müssen auch gar nicht
weit fahren – unter ihrem Blasen und Fauchen recken sie ihre warzigen Köpfe aus
dem Wasser, riesige Rücken rollen durch die Gischt, die sie aufwirbeln, schlagen
elegant mit der Schwanzflosse auf und wenn sie untertauchen, bleibt eine große
runde völlig glatte Fläche zurück. Unser Adrenalinspiegel schlägt kurz einen
Purzelbaum, als einer direkt auf uns zu schwimmt, sich direkt vor unserem Bug
hoch aufwölbt um im nächsten Augenblick unter unserem Schiff in der Tiefe zu
verschwinden! Wie aufregend! Die drei Tiere entscheiden sich, eine große Runde
durch die ganze Bucht zu drehen und wir können ihnen über zwei Stunden bis zur
Dämmerung aus nächster Nähe zuschauen. Ein letztes synchrones Abschiedswinken
mit ihrer schwingenden Schwanzflosse, über die sich das Wasser wie ein glitzernder
Wasserfall zurück ins Meer ergießt, und sie ziehen ihrer Wege. Diese intensiven
Eindrücke werden sich für immer in uns einprägen.
Ein paar Tage bleiben uns noch. Ein schneller Wechsel der Elemente, vom Wasser in die Lüfte und schon wieder festen Boden unter den Füßen. Vom Flughafen Mexiko Citys schlängeln wir uns mit dem Mietauto durch den Verkehr und über Kreuzungen, von denen man glauben könnte, sie niemals heil überqueren zu können, auf die Schnellstraße nach Puebla, einer den schönsten Kolonialstädte Mexikos.
Da
waren wir schon mal, vor fast genau neun Jahren. Damals haben wir die Route
über den Vulkan Popocatepetl genommen, bis hinauf auf 3600 Meter, sein
majestätisches Haupt trägt er fast 5500 m hoch, nebelverschleiert und von
eisigem Wind umweht. Etwas von seiner Vulkanasche habe ich zu Hause in einem
Glas verwahrt. Eigentlich gab es damals auf der anderen Seite keinen Weg
hinunter, ja, eine holprigen Staubstraße würde es schon geben, da hinten
vorbei, die Bodenplatte müsste hoch genug sein, meinte ein Stationswärter,
nachdem er unser Auto gemustert hatte. Vom Umkehren halten wir ja nicht viel …
hätten wir gewusst, wie der Weg aussieht, hätten wir es wahrscheinlich getan.
So ist er uns in waghalsigen Kurven, steil abfallend, mit seinen Steinen,
riesigen Schlaglöchern, Furchen und schlammigen Wasserbetten und einem
Schmunzeln auf den Lippen unvergesslich in Erinnerung geblieben. Und so hat die
Liebe zu diesem Land begonnen.
Heute,
9 Jahre später, lassen wir uns wieder von den warmen Farben in rot, grün, blau,
lila, gelb, orange und allen Tönen dazwischen verzaubern, uns durch die Gassen
von Puebla treiben, in denen es nach kalter Luft und Rauch, nach Churros und
Tacos riecht, wo die Fassaden mit Talavera-Fliesen und schmiedeeisernen Fenstersimsen
verziert sind und urige Kaffeehäuser ihre duftenden Fangarme nach uns
austrecken. Wir schlafen in einem Haus,
das 1640 zu einem Nonnenkloster gehörte und vor vier Jahren von seinem neuen
Besitzer, einem Architekten, zum Hotel umgewidmet wurde – ein Kleinod voller
Sammlerstücke, mit Holztramdecken, verzierten Bodenfliesen, einer alten Holzbar
in graublau, an den Wänden alte Werbeschilder und Tabletts aus Metall,
verbeulte Blasinstrumente und bunte Flaschen. Zum Sonnenaufgang klettere ich
zitternd vor Kälte auf die Terrasse, ich will den Popokatepetl in der
Morgensonne sehen – vor zwei Wochen hat er Feuer gespien, jetzt sieht man ab
und zu noch Rauchsäulen aufsteigen! Wir sind nicht weit vom arkadengesäumten
Zokalo, dem Hauptplatz mit der goldschweren Kathedrale, die mit einem
freistehenden zentralen Altar der Könige den 14 Seitenkapellen und einer
gigantischen Orgel ein sehr originelles Kirchenschiff zeichnet. Die Basilika
ist so angefüllt mit christlichen Kultgegenständen, dass es schon fast an eine
Rumpelkammer erinnert.
Puebla
ist faszinierend. Und ihre Umgebung genauso. Eine halben Fahrtstunde entfernt liegt
Cholula, es ist mit Puebla zusammengewachsen und verspricht ein besonderes
Erlebnis – die unsichtbare Pyramide von Cholula. Im Laufe der Jahrhunderte
verbarg sie sich unter einer grünen Ummantelung und bereits Cortez hat nichts
als einen bewachsenen Hügel vorgefunden, auf dem er, ohne zu ahnen, dass sich
darunter eine heidnische Kultstätte befand, eine Kirche errichten ließ, die
schönste und größte von etwa 30 anderen, die er aus Dankbarkeit für den errungenen
Sieg gestiftet hat – er war aus den Reihen des Feindes gewarnt worden.
Jetzt
liegt sie unter uns, die größte Pyramide der Welt! Gerade eben sind wir durch ihr
Inneres gekrochen, die Gänge entlang, die Archäologen angelegt haben, ganze 8
km – nur 800 m davon dem gewöhnlichen Volk zugänglich gemacht – aber genug, um
einen unvergesslichen Eindruck zu hinterlassen. Schwach beleuchtet, nach links
und rechts ausgegraben, manche Gänge führen über steile Stufen nach unten,
andere nach oben, ohne das Ende ausmachen zu können, doch ist der Grundriss der
Pyramide klar erkennbar. Man hat in ihrem Inneren Wandmalereien gefunden, die
an die ägyptischen Fresken erinnern, in ihren Abstraktionen aber ebenso von Picasso
stammen könnten, die Gesichter und Körper gleichsam nur angedeutet, wie die Geschichten,
die sie erzählen.
Von
dort oben, von der Ummauerung der gelben Basilika, blicke ich auf die Stadt
Cholula, eingeschmiegt in die Ebene des Popocatepetl, und ich denke an all die
Städte, auf die ich im vergangenen Jahr auf ähnliche Weise herabgeblickt habe –
das biblische Jerusalem, das überraschend weiße Paris, das einem Märchen
entstiegene Prag, das sich aus dem Nebel lösende Lissabon, das malerische San
Miguel de Allende, Puerto Vallarta in der untergehende Sonne… Jede Stadt hat
ihren einzigartigen Charme und Charakter, unverwechselbar und einzigartig in
ihrer Bauart, mit ihren Wahrzeichen und Eigentümlichkeiten – sind sie nicht wie
Frauen in ihren prächtigen Gewändern, mit einem ihre Persönlichkeit
unterstreichendem Duft, sich stolz im Spiegel der Sonnenstrahlen betrachtend
und ihre Pracht zu Schau tragend? Und will man etwas über ihre Seele und ihren
Werdegang erfahren, muss man sich ganz auf sie einlassen. In meiner Erinnerung
reihen sich die Bilder aneinander, überlagern sich, verbinden sich miteinander
und bilden ein großes weites Netz – zwischen ihnen weitet sich mein Geist, als
wollte er Welten umspannen, in ihre Vergangenheit dringen, den Geschichten
lauschen, die sie erzählen und mit ihnen verschmelzen. In mir wird es weit und ich
begreife, ich bin Teil davon, Teil einer lebendigen Welt, die auch Teil von mir
ist und in mir lebt, durch mich hindurch in die Zukunft hinein.
Zurück
kehrt mein Geist auf den Hügel von Cholula, wandert zwischen den bunt bemalten
Häusern zu den feurig roten Blüten auf den kahlen Ästen des Korallen-Baums, ins
Innere der Pyramide, versucht, das Leben, Denken und Fühlen der Menschen zu
erahnen, die hier den Göttern gehuldigt haben, gegeneinander gekämpft und gesiegt
haben, verraten, besiegt und ausgelöscht worden waren. Der immer noch aktive
Popo, wie er liebevoll von den Einheimischen genannt wird, zeugt von Zeiten, in
denen es noch keine Menschen, keine Tiere und keine Pflanzen gab. Vor gerade
erst einer Woche ist er wieder ausgebrochen und hat für ein ungewöhnliches Erkalten
des Klimas gesorgt, die Menschen sind immer noch in Alarmbereitschaft, sie leben
mit ihm in einer Art symbiotischer Verbundenheit, horchend auf seine
trügerische Stille wie auf sein Rumoren, das man unter den Füßen spürt, wenn er
Funken, Feuer und Asche sprüht – was er in regelmäßigen Abständen immer noch
tut.
Den
Abend lassen wir im Künstlerviertel von Puebla, in dem farbenprächtig bemalte
Keramiktöpfe, -teller, -butterdosen, -vasen und -totenköpfe im Talaverastil
ausgestellt und verkauft werden
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, Maler vor ihren Staffeleien sitzen und Gitarrenmusik
aus den vielen Bars und Nachtlokalen dringt, bei feinem Tequila mit Salz und
Limonen ausklingen.
Wir
haben noch lange nicht alle Pyramiden gesehen, obwohl wir bei unserem ersten
Besuch an die zwanzig verschiedene Stätten besucht haben. Jede ist anders, mal freistehend,
auf hohen Plateaus gelegen, verborgen im Urwald, oder wie ein großer Park zu
begehen. Cacaxtla und Xochitécatl wurden erst 1970 entdeckt. Hoch in die
Berghänge gegraben, von drei Vulkanen umgeben liegen sie zwar nahe beieinander,
doch zeugen sie von zwei verschiedenen Kulturen. Ursprünglich beide vor etwa 2000
Jahren von den Olteken errichtet, wurde Cacaxtla etwa 600 PD von den Mayas
erobert. Von diesem Kampf zeugen in dieser Form einzigartige, flächendeckende
Wandmalereien in intensiven Farben, die aus Kakteen, Blüten und Erden gewonnen
und mit einem Kakteensaft- und Eiweißgemisch haltbar gemacht wurden, sodass sie
an die 1200 Jahre überdauerten. An den Symbolen ist die Kultur der Maya zu
erkennen, unter anderem an den charakteristischen Kopfdeformationen, die an
Menschen in hochstehenden Positionen wie zum Beispiel Priestern vorgenommen
wurden, um die beiden Gehirnhälften und die Gehirndrüsen einander anzunähern;
auf diese Weise sollten sie Hellsichtigkeit erlangen. An den beiden Stätten
wurde dem Regengott Tlaloc und dem Fruchtbarkeitskult gehuldigt; um ihn,
Tlaloc, günstig zu stimmen, opferte man ihm das Beste, was der Mensch zu bieten
hatte – Kleinkinder mit einem Haarwirbel am Kopf – ein Symbol der
Fruchtbarkeit. Man hat an die 200 Skelette gefunden.
Beim
Besteigen der Pyramide verletzt sich Herbert, eine kleine aber tiefe Wunde, unter
seinem Hosenbein sickert Blut hervor – als würde Tlaloc heute noch sein
Blutopfer fordern! Und so machen wir Bekanntschaft mit dem mexikanischen
Gesundheitswesen. Vor allem eine Tetanusimpfung war wichtig, aber gar nicht so
einfach zu bekommen. Erst das dritte Krankenhaus hatte den Impfstoff vorrätig –
dafür ging es dann unbürokratisch, kostenfrei und schnell. Die Wunde versorgen
konnten sie dort aber nicht – dazu musste Herbert erst in ein ‚medizinisches
Zentrum‘ humpeln, und mangels Lokalanästhetikum in ein weiteres, denn die Ärztin
hatte, nachdem sie einen kurzen Blick auf die Wunde warf, entschieden – das
muss genäht werden!
Diese
,medizinischen Zentren‘ sind großzügig mitten im Straßengewirr der Städte verteilt
und stehen niederschwellig jedem zur Verfügung. Sie sind klein, mit nur einer
Ärztin oder Arzt besetzt, die mit den verfügbaren Mitteln um die Erstversorgung
bemüht sind. Der ganze Eingriff hat uns knapp 200 Pesos Konsultationsentgelt
und 100 Pesos Trinkgeld gekostet, umgerechnet 10 € – doch die arme Bevölkerung
kann sich oft nicht einmal diese leisten, und die Krankenversorgung bleibt
ihnen nicht selten verwehrt. Wer hingegen Geld hat, hat Zugang zur erstklassigen
Behandlung, die von den Amerikanern mit Vorliebe in Anspruch genommen wird.
Erst
am nächsten Tag können wir uns dem
Charme des eher unscheinbaren Tlaxcala überlassen und genießen die entspannte
Atmosphäre am Zocalo, der uns in mit seinen hohen schattenspendenden Bäumen und
den flinken Eichhörnchen, wie sie mit dem Tauben um die Wette nach den Leckerbissen
aus den am Baumstamm befestigten Blechdosen fischen, besonders gefällt.
Und
schon ruft die Silberstadt Taxco nach uns, die für ihre Silberschmiedekunst
weltberühmt ist.
Beeindruckende
Landschaften brausen an uns vorbei – rote Erde, ausgetrocknete Flussbetten,
windschiefe Indio-Raststätten, echte Westernreiter, riesige Kakteengebilde,
steinige Graslandschaften und dunkles, bizarres vulkanisches Gebirge wechseln
sich ab mit wie aus dem Nichts auftretenden tiefen Schlaglöchern und riesigen
Lastwagenbrummern, die mit ihren Rundungen
und silberglänzenden Verzierungen wie Gesichter anmuten, Pritschenwagen, die so
abenteuerlich beladen sind, dass man fürchten muss, unter halbherzig
befestigten Möbeln, Blechwänden, Zuckerrohr, halbtoten Hühnern oder Obstbergen
begraben zu werden. Zuckerrohrplantagen und hohe Temperaturen verraten, dass
wir uns wieder tief in der Ebene nahe der Meereshöhe befinden, Taxco aber liegt
hoch oben im Gebirge auf 1800m, zu dem wir uns gleich darauf über Serpentinen
hochschwingen und mit grandiosen Talpanoramen belohnt werden. Plötzlich öffnet
sich der Blick auf Taxco, die allesamt weiß getünchten Häuser, die etwas
Verwittertes an sich haben, wirken wie an die Felswand geklebte Taubennester, durch
enge steil ansteigende und abfallende Gassen schlängeln wir uns regelrecht bis
zu unserem Hotel durch – ich klebe mit der Nase fast an der Windschutzscheibe,
um ja nichts zu versäumen. Hier haben seit Jahrhunderten Minenarbeiter gelebt
und gearbeitet und ich meine ihre Gegenwart zu spüren. Es stört mich nicht,
dass jedes zweite Geschäft Silberschmuck verkauft, dass durch die verwinkelten
Straßen unglaublich viele VW-Käfer-Taxis Einheimische und Touristen auf und ab
befördern und in den unwegsamen Kurven reversieren müssen, um sie passieren zu
können. Die Stadt lebt von Silberliebhabern und Touristen, aber die Preise sind
günstig und die Menschen unaufdringlich. Für Stunden verfalle ich dem Bann des
hellen Silberscheins und lasse mich einfach treiben. Der Abend taucht die Stadt
in Gold.
Wehmut, Freude und Sehnsucht nach beiden Welten, in denen wir nun schon seit Jahren leben, begleiten uns auf dem Weg zurück – zurück wohin?
Um diese Jahreszeit gibt es an der mexikanischen
Pazifik-Küste überwiegend Nordwind. Er weht normalerweise genau so stark, dass
er für ein komfortables Vorwind-Segeln zu schwach ist (Schaukelei am Weg nach
Süden) und wenn man nach Norden zurück möchte, dann reicht er aus, um die
Strecke gegen Wind und Welle richtig unangenehm zu machen. Dieser Teil Mexikos
ist kein Revier für Segler die ohne Diesel auskommen wollen. Maximal ein Drittel der Strecke schaffen wir
es ohne Motor-Unterstützung, meistens läuft die Maschine mit geringer Drehzahl
mit und hilft den Segeln.
Die Bosheit des Universums sorgt dafür, dass der Wind genau
dann, wenn wir zurück nach Norden müssen, stärker wird und wir ohne „ein
Wetterfenster“ festsitzen. Ungefähr alle zwei Wochen gibt es vom Tehuantepec
herauf eine Front, die an der Küste für ein bis zwei Tage für einen Windwechsel
sorgt, und eine solche nutzen wir aus. Die 300 Seemeilen nach Mazatlan fahren
wir in einem durch und kommen vor der Rückkehr des Nordwinds wohlbehalten in der Marina an.
Wir starten sofort die Arbeiten zum „Einsommern“ um noch
etwas Zeit für einen Landurlaub ins Hochland von Mexiko zu haben. Drei
intensive Tage brauchen wir, um unsere Checkliste abzuarbeiten, dabei haben wir
schon viel Routine und sind – im Vergleich zu früher – richtig schnell.
Für die Lagerperiode putzen wir die KALI MERA innen und
außen, die Essens-Vorräte schenken wir her, an Lebensmitteln bleiben nur lang
haltende Konservendosen an Board, Textilien kommen zur Wäscherei, und die ganze
Technik wird serviciert.
Kaum sind die letzten Handgriffe erledigt, sitzen wir auch
schon im Taxi zum Flughafen, bevor wir wieder zurück in den Winter müssen haben
wir zum Akklimatisieren noch einige Tage im Hochland von Mexiko vor uns (Tadeja
wird dazu im letzten Blog-Beitrag dieser Saison berichten…).
Gut Fünf Wochen haben wir am Boot verbracht, es war eine
wunderbare Zeit am Wasser, der Aufwand dafür ist aber auch enorm. Die KALI MERA
aus dem Sommerschlaf wecken, alles herrichten, Reparaturen, Wartungsarbeiten,
und wieder fürs Lager bereit machen, es gehört eine große Portion Liebe zum
Schiff und diesem Lebensstil dazu, um sich das alles anzutun.
Als ich – vor vielen Jahren – mit der Idee einer langen Segelreise
schwanger wurde, jedes mir in die Hände gefallene Buch über Weltumsegelungen
gelesen und die Reiseblogs der Weltumsegler sehnsüchtig verfolgt habe, da bin
ich mehrfach auf den Satz „Weltumsegeln heißt, sein Boot an den schönsten
Plätzen der Welt zu reparieren“ gestoßen.
Gottseidank macht es mir Freude am Boot herumzubasteln,
Verbesserungen einzubauen, die Ausstattung zu optimieren, und im Laufe der Zeit
hat sich auch so einiges an Boots-Know-How angesammelt um so gut wie alles
selbst machen zu können.
Diese Form des Reisens ist oft anstrengend und manchmal sogar ziemlich ungemütlich, es ist ein gelebter Traum, aber dieser hat seinen Preis. Die KALI MERA ist eine anspruchsvolle Geliebte, sie fordert und ist alles andere als bescheiden, und sie rächt sich, wenn sie vernachlässigt wird, man kann sie nicht einfach auf die Seite stellen wie ein Auto, sie benötigt kontinuierliche Aufmerksamkeit. Lebt man ganzjährig am Boot, dann ist es einfacher, weniger komprimiert, es ist dann mehr Zeit verfügbar um sich ihr gebührend zu widmen. Eigentlich wollte ich hier auch noch auflisten, was so an typischen Service-Arbeiten zu tun sind, aber Tadeja hat mir klar gemacht, dass das niemanden interessiert. Ich habs dann trotzdem geschrieben, aber hier abgelegt.
Ein Segelboot , auch wenn von einer Serie mehrere 1000 Stück
gebaut werden, ist immer ein Prototyp, ist nie vergleichbar mit einem Auto, von
dem Millionen an Einheiten gebaut werden und bei dem Kinderkrankheiten schon längst
behoben sind, wenn es auf den Markt kommt. Boote sind unglaublich wartungsintensiv,
und das liegt nicht nur am Salzwasser, jedes Boot hat seine Besonderheiten, hat
etwas andere Komponenten, nur Baunummern, die unmittelbar aufeinander folgen,
sind einigermaßen gleich. Unsere Amel Santorin mit der Baunummer 120, ein
ausgereiftes Exemplar seiner Gattung, ca 150 wurden insgesamt gebaut, glänzt
durch außerordentlich hohe Verarbeitungsqualität, und dennoch muss man ihre
ganz besonderen Eigenheiten und Vorlieben erst einmal verstehen, um sie bei
Stimmung halten zu können. Im Gegenzug
bekommt man die gute Pflege dann auch wieder abgegolten, durch Zuverlässigkeit
bei unangenehmen Bedingungen, durch Sicherheit in sonst brenzligen Situationen,
durch Komfort der uns das Leben auf so engem Raum oft leichter macht.
Wer sich – wie wir das getan haben – auf das Abenteuer Blauwassersegeln
einlässt, der muss damit rechnen, dass die Sonne nicht immer scheint, die
Bilder aus den Segelmagazinen nur einen Teil der Wirklichkeit darstellen, der muss
sich mit der Technik beschäftigen können und wollen, darf weder vor der
Mechanik, den Motoren oder der Elektronik zuviel Scheu haben und muss sich hier
selbst zu helfen wissen, mit Boardmitteln, weil die Dinge dazu neigen, vor
allem dann nicht mehr zu funktionieren, wenn man irgendwo im Nirgendwo ist.
Wir haben durch dieses Abenteuer viel gelernt, nicht nur „Technik“, auch Selbstvertrauen und Selbständigkeit, Unabhängigkeit und Optimismus, Vertrauen darauf, dass wir mit jeder Situation zurechtkommen, auch wenn man keinen Pannendienst rufen kann. Es war eine Investition in uns selbst, keine Vergnügungsfahrt, sondern ein Weg zu einem neuen Lebenstil, ein Weg, bei dem wir bisher keinen Schritt bereut haben.
La Cruz: rolliger Ankerplatz vor der Luxus-Marina,
ehemaliger Fischerort, viele nette Lokale, gute Tacos. Marina Restaurant
hervorragend (mit Sylvestermenü getestet). Fest in amerikanischer Hand, überall Gringos.
Abenteuer: Fahrt mit dem lokalen Bus nach Puerto
Vallarta.
Reinfall: Überteuerter Tauchausflug auf die Isla
Marietas, einem Naturschutzgebiet mit fader grauer Unterwasserwelt.
Gefallen hat uns: entspannte Atmosphäre, gutes
günstiges Essen, super Dinghi Dock.
Puerto Vallarta: Touristen und LGBT Hotspot Mexikos, Unmenge
an Lokalen, Gringos wohin man auch immer schaut, Bankomate spucken hier Dollars
statt Pesos aus. Zwei Besuche reichen uns, genug Tourismus für die nächsten
Wochen. Pro: wunderbares Weihnachtsessen am Heiligen Abend.
Tenecatita: Paradies, schönster Ankerplatz der
Westküste. Hier hält man es wochenlang aus. Türkises klares Wasser, ruhig, tolles
Schnorchelrevier (ein Ankerplatz hat den passenden Namen „Aquarium“). Palapas
am Strand , Mangroven-Dschungel-Tour mit dem Dinghi, Einfahrt in den Fluss vom
Ankerplatz aus. Treffen hier alte
Bekannte, Lagerfeuer am Strand, Besuch einer Mescal-Distillery (Hicks). Wollen nicht mehr weg, müssen dummerweise aber
wieder zurück zur Arbeit. Verschieben die Rückfahrt nach Norden mit dem
Scheinargument „Wetterfenster“.
Gefallen hat uns: alles!
La Manzanilla: netter sauberer Ort gegenüber von Tenecatita, mit dem Dinghi Full-Speed in 15 Minuten erreichbar. Ideal zum Frühstücken, Einkaufen, Müll entsorgen, bummeln.
Am frühen Nachmittag, wenn die Tide kentert und die
täglichen Baggerarbeiten in der Marinausfahrt kurz pausieren, da darf die KALI
MERA endlich wieder von der Leine und hinaus in den blauen Pazifik. Alle
Systeme funktionieren einwandfrei, und zu meiner großen Erleichterung sind auch
die Vibrationen vom Volvo verschwunden, die Ausrichte-Aktion war erfolgreich. Der Anker fällt knapp nach der Ausfahrt vom Marina-District
vor einer kleinen Insel, wir wollen erst am nächsten Tag in der Früh weiter
nach Süden. Die Küste südlich von Mazatlan bietet keinen Schutz, an einer
Nachtfahrt führt kein Weg vorbei, der nächste Ankerplatz ist ca 140 Seemeilen
entfernt.
Ich habe diesmal ein mulmiges Gefühl, immer noch haben mich
die Nachwehen der Grippe im Griff, das Wetter ist nicht ideal, ein Sturmtief im
Norden der Sea of Cortez bringt unruhige See und der schwache achterliche Wind
reicht nicht aus um das Schiff unter Segeln zu stabilisieren. Die erste Nacht
wird lange und Tadeja übernimmt bis in die frühen Morgenstunden die Wache, der
Kapitän ist nicht fit.
Mit der Morgendämmerung frischt dann auch der Wind auf, die
Segel spielen mit ihm, fangen ihn ein, blähen sich auf und beginnen zu ziehen und
ohne das Wummern der Maschine beginnt das Schiff seinen Segel-Zauber zu
entfalten, die nächsten Stunden bis zum Ankerplatz sind reiner Genuss. Wie in
einer Lagune liegt die KALI MERA dann völlig ruhig vor Anker, und wir haben Zeit
zum Nichts-Tun, und als der glutrote Ball hinter den Palmen versinkt zieht es
auch mich schon wieder in die Koje.
Ein Frühaufsteher ist auch der nächste Tag, kaum blinzelt die
Morgensonne über die Reling lichten wir den Anker und weiter geht es zur Banderas
Bay, unserem ersten Etappenziel für diese Reise, dort wollen wir einige Zeit bleiben
und die Weihnachtsfeiertage verbringen. Die Banderas Bay ist die größte Tiefwasser-Bucht
Mexikos
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, das Winterquartier der Buckelwale, und der Absprungort für die Segler,
die den „Pacific Puddle Jump“, die Überfahrt in den Südpazifik, in Angriff
nehmen.
Als wir unter Maschine bei Windstille aus der Lagune tuckern
bereite ich schon den Parasailor, unser großes Leichtwindsegel, vor. Schwacher achterlicher
Wind ist angesagt, ein weiterer Motor-Segel-Tag soll vor uns liegen. Nicht die
geringste Vorstellung haben wir von dem, was uns in den nächsten Stunden
erwarten soll.
Ein Wind-Dreher, ein Zupfen and den Leinen, plötzlich sind
Wellen da, sie haben sogar lustige weiße Häubchen, dann plötzlich weiße Bärte,
weiße Mäntel, und schon sind wir mitten drinnen im Getümmel. Was soll denn das?
Motorsegeln war eingeplant, nicht Sturm abwettern gleich nach dem Aufstehen! Vielleicht
hat Aeolus schlecht geschlafen, oder Poseidon war mit Amphitrites Frühstück unzufrieden,
irgendwo muss es jedenfalls ordentlich Stunk gegeben haben. Konstant 30 Knoten
Wind, in Böen bis zu 40 Knoten, Sturmfahrt gibt es, der Schleudergang ist
eingeschaltet und auf der KALI MERA geht es rund. Wir ändern den Kurs und
laufen für einige Stunden auf raumen Wind dem Sturm aufs offene Meer davon, ungemütlich
ist es, wir tragen Schwimmwesten und hängen in den Lifebelts. Wären wenigstens die Seebeine schon gewachsen,
aber nein, die kommen erst nach einigen Tagen. Stattdessen ist leichte Übelkeit
zu Gast.
Nach vier Stunden wird der Wind dann wieder ausgeschaltet,
genug für heute, und eine halbe Stunde später benötigen wir schon wieder die Maschine,
um der Flaute zu entkommen. Die Wettergötter müssen verrückt sein!
Der Sturm ist überstanden und schon kommt die nächste Überraschung:
die Buckelwale sind da! Auf diesen Moment wartet Tadeja schon seit Jahren, Wale
rund ums Schiff! Überall sehen wir sie blasen, in Fontänen schießt der weiße Dampf
in die Luft, eine grandiose Show wird uns von den riesigen Akrobaten geboten.
Sie kommen direkt auf uns zu, tauchen unter der KALI MERA durch und lassen uns
mit offenen Mündern an der Reling stehen. Wenn die Wale blasen, und sich danach die
mächtigen Lungen mit Luft füllen, da zischt und braust und orgelt es als ob Riesenkinder
ein Didgeridoo gefunden hätten. Es ist ein Schauspiel der Extraklasse, was für
ein ereignisreicher Tag!
Die Buckelwale paaren sich hier in der Banderas Bay, bringen
hier Ihre Jungen zur Welt, und verbringen den Winter hier im seichten warmen
Wasser. Gefressen wird nur im Sommer, in den nährstoffreichen Fischgründen
Alaskas, im Winter leben sie ausschließlich von ihren Fettreserven (so wie bei
uns die weihnachtliche Kekszeit dazu dient, den dann folgenden langen Winter zu
überstehen), eine lange Entschlackungskur. Interessant ist auch, dass sie den Äquator
normalerweise nicht überqueren, die Population im Nordpazifik pendelt zwischen Panama
und Alaska, die südlichen Kollegen schwimmen zum Fressen in das südpolare Meer.
Die KALI MERA ist jetzt ein Walfänger geworden, statt der Harpune eine Kamera, Tadeja-Queequeq steht gestikulierend und schreiend am Bug und Herbert-Ahab steuert mit eiserner Hand, immer dem Blas hinterher. Aber irgendwann sind die Ölfässer voll und wir steuern den sicheren Hafen von St. Cruz an, der leichte Wind passt für unseren Parasailor und wir lassen uns vom bunten Riesenflügel zum Ankerplatz für die Feiertage ziehen. Die Weihnachtsgeschenke haben wir heute schon von Mutter Natur bekommen.
Die KALI MERA hat uns wieder , und wir endlich wieder
schwankenden Boden unter den Füßen, auch ohne Adventpunch. Auf eine
Beschreibung der Anreise verzichte ich, ist uns ja zwischenzeitlich schon
peinlich dass wir überhaupt fliegen, und ich habe eine immer tiefere Abneigung
gegen Flughäfen. Das ständige Schlange-stehen, Gewicht vom Gepäck optimieren
und auf alle Stücke korrekt aufteilen (warum muss ich wegen 3 kg Übergewicht 40
euro zahlen und der Amerikaner neben mir, der gut 70kg schwerer ist als ich, nicht?)
Und dann noch die Security, mein neues Feindbild. Für unseren Motor bringe ich
eine Wasserpumpe als Ersatzteil mit, die alte ist immer wieder undicht. Um auf
Nummer sicher zu gehen nehme ich sie im Handgepäck mit, wie alles was nicht
verloren gehen darf. In Wien wird das Teil zwar gründlich inspiziert (könnte ja
eine Bombe sein), nachdem aber kein Sprengstoff gefunden werden konnte darf ich
sie mitnehmen. Beim Weiterflug von Mexico City nach Mazatlan schaltet die
Security Dame inklusive ihrem Supervisor auf stur, keine Wasserpumpen im
Handgepäck (viel zu gefährlich, zu schwer, falsches Material, – keine Ahnung
was ich damit anrichten soll – den Piloten ersäufen?). Also wieder zurück und
als zusätzliches Gepäcksstück (50 eur) aufgeben, und dann auf den Abflug
warten. Flug hat 2 Stunden Verspätung, wir warten, und warten, und irgendwann
muss ich aufs WC. Ich folge den Schildern, finde die Toilette, und als ich
wieder zurück zum Gate möchte, da versperrt mir eine stämmige Dame den Weg,
zurück darf ich nicht mehr. Ich muss hinaus in den Eingangsbereich, stehe
wieder vor der Security (dem Himmel sei Dank habe ich Boarding- und Reisepass
mit aufs WC genommen), und hier heißt es dann endgültig Stop. Mein Flug sei vor
einer Stunde geflogen, ich dürfe nicht mehr hinein. Meine wortreichen und
emotionalen Argumente verpuffen, Security Dame versteht nur Spanisch und
spricht hauptsächlich das universal-sprachliche „No“. Dass mein Flug erst in
einer Stunde geht, Tadeja am Gate auf mich wartet, ich schon längst beim Gate war
und mich die heimtückische WC Beschilderung in die Irre geführt hat, tut nichts
zur Sache. „No, too late“. Ich gehe aber nicht weg, die Schlange hinter mir
wird länger, irgendwann geht der Dame dann doch das „No“ aus und sie winkt mich
durch. Meine Nerven sind nicht mehr da. Fliegen gehört mitsamt Security
abgeschafft.
Angenehm ist dann das Ankommen in Mazatlan, die KALI MERA
ist blitzsauber, alles ist in bester Ordnung, und wir können sofort einziehen.
Die neue Bootsabdeckung, die wir im Juni beauftragt haben, ist Gold wert. Die
nächsten Tage sind nun schon Routine, alles wohnlich herrichten,
Servicearbeiten mit den frischen Ersatzteilen (zb. die neue Wasserpumpe), ich
verbringe ganze zwei Tage im Motorraum, hauptsächlich um Motor und Antrieb
korrekt auszurichten. Dazu hebe ich den
Motor mit einem Kettenzug an, hämmere dann 6 Stunden auf die
festgefressene Vetus Kupplung auf der Welle bis sie sich endlich lösen kann (die
hatten 25 Jahre Zeit um sich ganz intensiv aneinander zu gewöhnen) und kann
dann endlich Motorblock, Getriebe und Welle exakt ausrichten. Vibrationen ade,
hoffentlich halt.
Vier Tage nach der Ankunft sind wir bereit zum Lossegeln, aber vorher geht es noch ins Landesinnere, Tadeja hat kurzentschlossen Ballett-Tickets für den „Nussknacker“ gebucht, das Ensemble aus St. Petersburg ist auf Welttournee und gastiert im nur 500 km entfernten Guadalajara, also müssen wir da hin. Heute holen wir noch den Mietwagen und morgen sind wir dann schon wieder „on the road“. Bin schon gespannt wie das Ballett wird, mir tut von meinem Mechaniker-Einsatz jeder Teil meines Büro-gestählten Körpers weh, wahrscheinlich krieg ich Schmerzen vom Zuschauen…
Es wird Sommer in Mexiko. Die Sonne glüht vom Himmel, die
Wassertemperatur steigt. Die Hitze legt sich träge und schwer über die Baja
California und verliert langsam die Angst vor der Nacht. Für uns ist die Zeit
gekommen hier Abschied zu nehmen. Noch ein paar letzte gesellige Tage in La
Paz, dann nutzen wir das erste Wetterfenster für die Querung der Sea of Cortez,
zurück zum Main-Land. Der Südwind hat bereits eingesetzt, wir haben eine
angenehme und schnelle Überfahrt, knapp 50 „schräge“ Stunden sind wir „Am Wind“
unterwegs. Die Einfahrt in den Mazatlan
Marina Disctrict wagen wir bei Niederwasser, laut Tidenkalender sind die
Gezeiten schwach und wir wollen die Strömung und die Brandung vermeiden.
Während ich die Einfahrtrinne suche und dann unter Vollgas durch-steuere hat
Tadeja das Echolot im Auge und sagt laut die Tiefe an – bei der Ansage 1,8
Meter kommt ein Adrenalin Schub, immerhin haben wir knapp 2 Meter
Tiefgang. Dennoch, nicht aufgesessen,
gut durchgekommen, ein wenig Puffer haben wir anscheinend doch.
In der Nautica Costa Bonita stellen wir die KALI MERA an
„unseren Liegeplatz“, hier darf sie die nächsten 6 Monate auf uns warten. Wie
immer sind es arbeitsreiche Tage, alles will serviciert, geputzt, fachgerecht
stillgelegt und hurrican-sicher verstaut werden. Diesmal bleibt unser Boot im
Wasser und kommt nicht an Land, das macht es bequemer für uns. Wir schlagen die
Segel nicht ab, sie werden gewaschen und dann völlig eingerollt, die Genua und
die Schothörner von Besan und Groß erhalten vom Segelmacher eine Sunbrella
Schutzabdeckung. Wir beauftragen einiges an Canvas-Arbeiten, die KALI MERA
erhält eine Abdeckung fürs gesamte Deck, Schutz vor Regen und Sonne, alle zehn Winchen
bekommen ein Sunbrella Häubchen, unser Dinghi ein schönes Cover und neue bunte
Sunbrella Chaps. Was nach dem Einpacken
von der KALI MERA noch an Kunststoffteilen der Sonne ausgesetzt ist, das wickle
ich zum Schutz in Alu-Folie ein. Dann heißt es auch schon wieder Abschied
nehmen, voller Vorfreude auf die anstehende Landreise durch Mexiko und auch
schon auf die Heimat, aber auch traurig, dass wir nach sechs Monaten an Board unser
schaukelndes Zuhause zurücklassen müssen, machen wir uns auf den Weg.
Unser Rückflug nach Wien startet in Mexiko City, und dorthin
fliegen wir nicht sondern wir nehmen den Mietwagen, 1.300 km durch das Hochland
von Mexiko, wir sind auf „Kolonialstadt-Tour“. Es geht nach Durango, Zacatecas,
Guanajato und in das zauberhafte San Miguel de Allende, wunderschöne alte
Städte mit kolonialem Flair, beindruckender Architektur, voller überschäumender
Vitalität. Wir sind nur eine Nacht in jeder Stadt, viel zu kurz zum
Kennenlernen, aber gerade ausreichend um einen ersten Eindruck zu gewinnen und
uns fest vorzunehmen, wieder zu kommen, mit mehr Zeit im Gepäck. Besonders San
Miguel hat es uns angetan, wir residieren wie die Könige in einem Prunkbau im
Zentrum in der Fußgängerzone und genießen das komfortable Landleben. In Guanajato besuchen wir das schaurige
„Mumien-Museum“, die berühmten Toten von Guanajato wurden schon bei Werner
Herzogs Nosferatu berühmt, und beide kämpfen wir nach dem Besuch mit leichter
Übelkeit. Einen Abstecher machen wir zu einer Maja Kultstätte im Hochland
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, auf
beinahe 3000 Meter Seehöhe, einer heiligen Stadt mit einer wunderbar erhaltenen
großen Säulenhalle und den obligatorischen Pyramiden. Die letzte Etappe führt
uns nach Mexiko City, dort retournieren wir den Mietwagen und schon geht’s
wieder zurück nach Wien.
Die diesjährige 3.500 Meilen Etappe gehört wohl zu den schönsten Abschnitten unserer bisherigen Reise um die Welt. Es war zwar die schwierigste Segelstrecke der letzten 13.000 Meilen, nicht alles ist immer glatt gelaufen, unsere KALI MERA war ein wenig zickig, unsere Reisepläne mussten wir völlig umkrempeln (und ich hab die ganzen Reiseführer von Hawaii und Alaska umsonst studiert), wir hatten neben Hochs auch ausreichend Tiefs und, so zwischendurch, – ich gestehe es – hätte ich am liebsten eine Annonce unter „Schiff zu verkaufen“ aufgegeben. Die Unannehmlichkeiten – sobald ausgestanden – sind aber schnell vergessen, und die schönen Erinnerungen bleiben. Es war spannend, bereichernd, vielseitig, ob die beeindruckende Pazifik-Küste Panamas, oder die Nationalparks von Costa Rica, oder das vielseitige Guatemala, oder schließlich das wunderbare Mexiko, diesmal konnten wir bei unseren Landgängen aus dem Vollen schöpfen. Traumhafte Natur, alte Kulturen und neue Kultur, beeindruckende Architektur und kulinarische Highlights. Technische Probleme, die mich so oft in den Motorraum verbannt haben, konnten wir letztendlich alle lösen, wir haben viel dazugelernt, und die KALI MERA ist wieder topfit, technisch und optisch 1A, sogar eingekleidet wurde sie neu.
Mexiko wird noch einige Zeit unsere Basis bleiben, die nächste lange Überfahrt in die Südsee ist erst nach unserem neuen Arbeitsaufenthalt in Österreich geplant – und der wird diesmal wieder etwas länger ausfallen, bis dahin gibt es halt Arbeit daheim und Winterurlaub am Schiff…