Eigentlich wollten wir am Dienstag ja mit dem Moped die Insel unsicher machen, aber ein kurzer Blick auf meine Mythos-gepflegte Leibesmitte rät uns, doch die Räder zu nehmen. Also wird wieder nach Leibeskräften gestrampelt, es geht in den Hauptort der Insel, ca. 7 km entfernt, aber natürlich ist bis dahin wieder Klein-Himalaya zu bezwingen. Wir haben ja beim Radfahren immer Gegenwind, beim Hinweg motiviert uns noch dass wir am Rückweg dann ja Rückenwind haben werden, aber durch irgendeine Böswilligkeit des Universums dreht der Wind ungefähr drei Minuten nachdem wir umgedreht haben und kommt wieder von vorne. Warum das so ist das bleibt noch ein Rätsel, ich habe mir vorgenommen das einmal eingehend zu untersuchen, aber vorerst müssen wir es einfach akzeptieren – Gegenwind ist ein Grundgesetz des Radfahrens. Wir stärken uns nach dem ersten Pass in einer Bäckerei (traditioneller Holzofen, Pizza und Kaffee, alle Arten von Süßigkeiten) und bewältigen danach die nächste Bergwertung mit nur ganz wenig Pausen. Ein klein wenig macht mir wohl auch der extra Liter Wein zu schaffen, den uns der freundliche Wirt gestern Abend spendiert hat (zusätzlich zu Raki und Ouzo die auch aufs Haus gegangen sind, er hat uns richtig ins Herz geschlossen, liegt wohl auch an Karls neu erstarkten Griechisch-Kenntnissen – die Worte sprudeln nur so aus ihm heraus und sind fast richtig – statt Zahnstocher bestellt er Zahnbürsten …). Wir besichtigen die „Kathedrale“, gehen in das Museum, schauen jede Ikone genau an und machen dann noch einen Abstecher in den Supermarket, weil heute gekocht wird. Danach geht es (mit Gegenwind) zurück zum Schiff und Tadeja findet endlich die schönen blauen Blumen die auch völlig trocken gleich aussehen, ein schöner Schmuck für den Salon. Am Abend noch ein kurzes Gewitter mit ein paar Hagelkörnern und dann geht wieder ein erfolgreicher Tag zu Ende.





