Mazatlan nach Banderas Bay, Sturm und Wale

Am frühen Nachmittag, wenn die Tide kentert und die täglichen Baggerarbeiten in der Marinausfahrt kurz pausieren, da darf die KALI MERA endlich wieder von der Leine und hinaus in den blauen Pazifik. Alle Systeme funktionieren einwandfrei, und zu meiner großen Erleichterung sind auch die Vibrationen vom Volvo verschwunden, die Ausrichte-Aktion war erfolgreich.  Der Anker fällt knapp nach der Ausfahrt vom Marina-District vor einer kleinen Insel, wir wollen erst am nächsten Tag in der Früh weiter nach Süden. Die Küste südlich von Mazatlan bietet keinen Schutz, an einer Nachtfahrt führt kein Weg vorbei, der nächste Ankerplatz ist ca 140 Seemeilen entfernt.

Ich habe diesmal ein mulmiges Gefühl, immer noch haben mich die Nachwehen der Grippe im Griff, das Wetter ist nicht ideal, ein Sturmtief im Norden der Sea of Cortez bringt unruhige See und der schwache achterliche Wind reicht nicht aus um das Schiff unter Segeln zu stabilisieren. Die erste Nacht wird lange und Tadeja übernimmt bis in die frühen Morgenstunden die Wache, der Kapitän ist nicht fit.

Mit der Morgendämmerung frischt dann auch der Wind auf, die Segel spielen mit ihm, fangen ihn ein, blähen sich auf und beginnen zu ziehen und ohne das Wummern der Maschine beginnt das Schiff seinen Segel-Zauber zu entfalten, die nächsten Stunden bis zum Ankerplatz sind reiner Genuss. Wie in einer Lagune liegt die KALI MERA dann völlig ruhig vor Anker, und wir haben Zeit zum Nichts-Tun, und als der glutrote Ball hinter den Palmen versinkt zieht es auch mich schon wieder in die Koje.

Ein Frühaufsteher ist auch der nächste Tag, kaum blinzelt die Morgensonne über die Reling lichten wir den Anker und weiter geht es zur Banderas Bay, unserem ersten Etappenziel für diese Reise, dort wollen wir einige Zeit bleiben und die Weihnachtsfeiertage verbringen. Die Banderas Bay ist die größte Tiefwasser-Bucht Mexikos

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, das Winterquartier der Buckelwale, und der Absprungort für die Segler, die den „Pacific Puddle Jump“, die Überfahrt in den Südpazifik, in Angriff nehmen.

Als wir unter Maschine bei Windstille aus der Lagune tuckern bereite ich schon den Parasailor, unser großes Leichtwindsegel, vor. Schwacher achterlicher Wind ist angesagt, ein weiterer Motor-Segel-Tag soll vor uns liegen. Nicht die geringste Vorstellung haben wir von dem, was uns in den nächsten Stunden erwarten soll.

Ein Wind-Dreher, ein Zupfen and den Leinen, plötzlich sind Wellen da, sie haben sogar lustige weiße Häubchen, dann plötzlich weiße Bärte, weiße Mäntel, und schon sind wir mitten drinnen im Getümmel. Was soll denn das? Motorsegeln war eingeplant, nicht Sturm abwettern gleich nach dem Aufstehen! Vielleicht hat Aeolus schlecht geschlafen, oder Poseidon war mit Amphitrites Frühstück unzufrieden, irgendwo muss es jedenfalls ordentlich Stunk gegeben haben. Konstant 30 Knoten Wind, in Böen bis zu 40 Knoten, Sturmfahrt gibt es, der Schleudergang ist eingeschaltet und auf der KALI MERA geht es rund. Wir ändern den Kurs und laufen für einige Stunden auf raumen Wind dem Sturm aufs offene Meer davon, ungemütlich ist es, wir tragen Schwimmwesten und hängen in den Lifebelts.  Wären wenigstens die Seebeine schon gewachsen, aber nein, die kommen erst nach einigen Tagen. Stattdessen ist leichte Übelkeit zu Gast.

Nach vier Stunden wird der Wind dann wieder ausgeschaltet, genug für heute, und eine halbe Stunde später benötigen wir schon wieder die Maschine, um der Flaute zu entkommen. Die Wettergötter müssen verrückt sein!

Der Sturm ist überstanden und schon kommt die nächste Überraschung: die Buckelwale sind da! Auf diesen Moment wartet Tadeja schon seit Jahren, Wale rund ums Schiff! Überall sehen wir sie blasen, in Fontänen schießt der weiße Dampf in die Luft, eine grandiose Show wird uns von den riesigen Akrobaten geboten. Sie kommen direkt auf uns zu, tauchen unter der KALI MERA durch und lassen uns mit offenen Mündern an der Reling stehen.  Wenn die Wale blasen, und sich danach die mächtigen Lungen mit Luft füllen, da zischt und braust und orgelt es als ob Riesenkinder ein Didgeridoo gefunden hätten. Es ist ein Schauspiel der Extraklasse, was für ein ereignisreicher Tag!

Die Buckelwale paaren sich hier in der Banderas Bay, bringen hier Ihre Jungen zur Welt, und verbringen den Winter hier im seichten warmen Wasser. Gefressen wird nur im Sommer, in den nährstoffreichen Fischgründen Alaskas, im Winter leben sie ausschließlich von ihren Fettreserven (so wie bei uns die weihnachtliche Kekszeit dazu dient, den dann folgenden langen Winter zu überstehen), eine lange Entschlackungskur. Interessant ist auch, dass sie den Äquator normalerweise nicht überqueren, die Population im Nordpazifik pendelt zwischen Panama und Alaska, die südlichen Kollegen schwimmen zum Fressen in das südpolare Meer.   

Die KALI MERA ist jetzt ein Walfänger geworden, statt der Harpune eine Kamera, Tadeja-Queequeq steht gestikulierend und schreiend am Bug und Herbert-Ahab steuert mit eiserner Hand, immer dem Blas hinterher. Aber irgendwann sind die Ölfässer voll und wir steuern den sicheren Hafen von St. Cruz an, der leichte Wind passt für unseren Parasailor und wir lassen uns vom bunten Riesenflügel zum Ankerplatz für die Feiertage ziehen. Die Weihnachtsgeschenke haben wir heute schon von Mutter Natur bekommen.

Mazatlan nach Banderas, Sturm und Wale from zbertl on Vimeo.

Wieder zurück in Mazatlan

Die KALI MERA hat uns wieder , und wir endlich wieder schwankenden Boden unter den Füßen, auch ohne Adventpunch. Auf eine Beschreibung der Anreise verzichte ich, ist uns ja zwischenzeitlich schon peinlich dass wir überhaupt fliegen, und ich habe eine immer tiefere Abneigung gegen Flughäfen. Das ständige Schlange-stehen, Gewicht vom Gepäck optimieren und auf alle Stücke korrekt aufteilen (warum muss ich wegen 3 kg Übergewicht 40 euro zahlen und der Amerikaner neben mir, der gut 70kg schwerer ist als ich, nicht?) Und dann noch die Security, mein neues Feindbild. Für unseren Motor bringe ich eine Wasserpumpe als Ersatzteil mit, die alte ist immer wieder undicht. Um auf Nummer sicher zu gehen nehme ich sie im Handgepäck mit, wie alles was nicht verloren gehen darf. In Wien wird das Teil zwar gründlich inspiziert (könnte ja eine Bombe sein), nachdem aber kein Sprengstoff gefunden werden konnte darf ich sie mitnehmen. Beim Weiterflug von Mexico City nach Mazatlan schaltet die Security Dame inklusive ihrem Supervisor auf stur, keine Wasserpumpen im Handgepäck (viel zu gefährlich, zu schwer, falsches Material, – keine Ahnung was ich damit anrichten soll – den Piloten ersäufen?). Also wieder zurück und als zusätzliches Gepäcksstück (50 eur) aufgeben, und dann auf den Abflug warten. Flug hat 2 Stunden Verspätung, wir warten, und warten, und irgendwann muss ich aufs WC. Ich folge den Schildern, finde die Toilette, und als ich wieder zurück zum Gate möchte, da versperrt mir eine stämmige Dame den Weg, zurück darf ich nicht mehr. Ich muss hinaus in den Eingangsbereich, stehe wieder vor der Security (dem Himmel sei Dank habe ich Boarding- und Reisepass mit aufs WC genommen), und hier heißt es dann endgültig Stop. Mein Flug sei vor einer Stunde geflogen, ich dürfe nicht mehr hinein. Meine wortreichen und emotionalen Argumente verpuffen, Security Dame versteht nur Spanisch und spricht hauptsächlich das universal-sprachliche „No“. Dass mein Flug erst in einer Stunde geht, Tadeja am Gate auf mich wartet, ich schon längst beim Gate war und mich die heimtückische WC Beschilderung in die Irre geführt hat, tut nichts zur Sache. „No, too late“. Ich gehe aber nicht weg, die Schlange hinter mir wird länger, irgendwann geht der Dame dann doch das „No“ aus und sie winkt mich durch. Meine Nerven sind nicht mehr da. Fliegen gehört mitsamt Security abgeschafft.

Angenehm ist dann das Ankommen in Mazatlan, die KALI MERA ist blitzsauber, alles ist in bester Ordnung, und wir können sofort einziehen. Die neue Bootsabdeckung, die wir im Juni beauftragt haben, ist Gold wert. Die nächsten Tage sind nun schon Routine, alles wohnlich herrichten, Servicearbeiten mit den frischen Ersatzteilen (zb. die neue Wasserpumpe), ich verbringe ganze zwei Tage im Motorraum, hauptsächlich um Motor und Antrieb korrekt auszurichten. Dazu hebe ich den  Motor mit einem Kettenzug an, hämmere dann 6 Stunden auf die festgefressene Vetus Kupplung auf der Welle bis sie sich endlich lösen kann (die hatten 25 Jahre Zeit um sich ganz intensiv aneinander zu gewöhnen) und kann dann endlich Motorblock, Getriebe und Welle exakt ausrichten. Vibrationen ade, hoffentlich halt.

Vier Tage  nach der Ankunft sind wir bereit zum Lossegeln, aber vorher geht es noch ins Landesinnere, Tadeja hat kurzentschlossen Ballett-Tickets für den „Nussknacker“ gebucht, das Ensemble aus St. Petersburg ist auf Welttournee und gastiert im nur 500 km entfernten Guadalajara, also müssen wir da hin. Heute holen wir noch den Mietwagen und morgen sind wir dann schon wieder „on the road“. Bin schon gespannt wie das Ballett wird, mir tut von meinem Mechaniker-Einsatz jeder Teil meines Büro-gestählten Körpers weh, wahrscheinlich krieg ich Schmerzen vom Zuschauen…