Panamakanal und Pazifik

Stiller Ozean, Friedlicher Ozean, Mare Pacifico, Pazifik, wie süß klingt das in unseren Ohren, aufregend, exotisch, nach kleinen Inseln weit draußen im tiefblauen Meer, Südsee-Atollen, nach großen langen Wellen, nach hoher Flut und niedriger Ebbe, nach einsamen Plätzen, nach Buckelwalen und Grizzlybären im Norden, nach unendlich weitem Blau im Westen, und es riecht nach Abenteuer.  

Endlich sind wir hier, auf der anderen Seite der Welt, im Pazifik, gelandet. Turbulente Tage liegen hinter uns, geschäftiges Vorbereiten, uns für den Kanal-Transit fertig machen, steigendes Nervositätsbarometer. Am 23. Jänner geht es dann los, wir drehen in den „Flats“- so heißt der Wartebereich vor der Kanaleinfahrt – unsere Runden und warten auf den Advisor, dessen Ankunft uns San Cristobal Signal Station auf Kanal 12 für 15:15 ankündigt. Wir, das sind die KALI MERA, Eva und Hans von der TANGAROA sowie John, unser Schiffsnachbar von der GEORGIA B in der Shelter Bay, die uns als Linehandler helfen, und natürlich Tadeja und ich. Victor, unser Advisor für den ersten Tag durch die Gatun-Schleusen, kommt pünktlich und sofort zischen wir unter Vollgas zu den Schleusen (das Wort „zischen“ ist vielleicht etwas übertrieben, aber 7,2 Knoten sind für unsere betagte KALI MERA eine beachtliche Geschwindigkeit unter Maschine). Vor den Schleusen gehen wir an der irischen KARMA längsseits, zu zweit geht es dann „im Packerl“ durch die drei Schleusen, hinauf in den Gatun-See. Die Leinen und meine Nerven sind angespannt, es ist aufregend, doch letztendlich verläuft alles ganz einfach und ruhig, alle helfen zusammen und es ist eine sichere Fahrt hinauf in den riesigen künstlichen See, der die beiden amerikanischen Kontinente trennt und die beiden Ozeane vereint. Die Nacht verbringen wir mit KARMA an einer großen Muringtonne im See, am nächsten Morgen geht es mit Edwin, unserem Advisor für den zweiten Tag, über den See zu den Miraflores-Schleusen. Knapp 30 Seemeilen folgen wir der Route der Großschiffahrt, immer knapp an den Tonnen an steuerboard, eine Fahrt durch den unberührten Dschungel. Hinunter in den Pazifik werden wir dann in einem Dreier-Packerl geschleust, es ist etwas windig und der Druck auf den Leinen enorm, aber auch diese Fahrt wird von der Kanalmannschaft und unseren Crews professionell und ohne Zwischenfälle gemeistert (Danke Eva und Hans, thank you, John! Yes, I will listen to „blues with a feeling“ from Little Walter. And I promise to have the “Charles Mingus Anthology” on board when we meet next). Wir haben wie so oft das Glück, ganz liebe Menschen bei uns an Board haben zu dürfen.

Tadeja hat ausgiebig vorgekocht und verwöhnt alle mit üppigem Frühstück, Chilli und Hühner-Curry, und Abends mit der üblichen Mischung aus Bier, Weiß- und Rotwein sowie einem Abuelo Rum. Der Advisor hat Anspruch auf ordentliche Verpflegung und die unsrigen hatten allen Grund zufrieden zu sein. Goldene Regel fürs sorgenfreie Reisen: Sei höflich zu den Zollbeamten und füttere den Advisor gut!

Die Passage in den Pazifik ist ein Meilenstein auf unserer Tour, der Beginn eines ganz neuen Abenteuers. In der Vorstellung, da waren wir schon so manches mal hier, im letzten Jahr auch ganz real, als Linehandler auf einem anderen Boot, und jetzt schwingt die KALI MERA selbst ganz fröhlich vor Panama City in La Playita vor Anker hin und her. Jetzt ist endlich wieder freier Seeraum nach Westen, – nächster Stop: Suezkanal – und bis dahin sollen es noch viele Seemeilen werden.  Wenn wir unseren Globus zuhause umdrehen, so dass nicht mehr Österreich in der Mitte ist, sondern man nur noch „blau sieht“ mit ein paar Punkten in der Mitte, dann sieht man erst wie gigantisch dieses Meer und wie blau unser Planet ist (in Österreich sieht man zwar auch immer mehr blau, aber das ist dann gar nicht die Farbe die wir so schön finden, es leuchtet nicht so und geht etwas ins bräunliche).

Die nächsten Tage werden wir die „Las Perlas“ Inseln besuchen

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, Inselhüpfen im Golf von Panama, wir wollen ausspannen und sanft vor Anker schaukeln, uns mit dem neuen Ozean vertraut machen und wenn möglich auch gleich Freundschaft schließen, schließlich soll es eine lange und gute Beziehung werden…

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Am 31.12. fliegen wir frühmorgens von Wien über Madrid nach Panama, von dort geht es mit dem Taxi weiter in die Shelter Bay Marina. Dank der Zeitverschiebung kommen wir hier dann um sieben Uhr Abends an – also frühzeitig genug, um das Neue Jahr hier zu begrüßen. Die KALI MERA steht schon nicht mehr im abgesicherten Storage-Yard sondern wie vereinbart im Work-Yard, das Hotelzimmer für die ersten Nächte ist bereit, und Grete und Poldi von der YIN-YANG erwarten uns mit einem Sylvester-Abendessen. Am nächsten Tag geht es unmittelbar nach Sonnenaufgang mit den Boots-Arbeiten los, eine Woche haben wir für die Tätigkeiten an Land eingeplant, und punktgenau werden wir auch mit allem fertig. Schiff putzen, Dichtungen vom Drive wechseln, Bugstrahlruder servicieren, Antifouling streichen, Hull polieren, Batterien tauschen …, jeden Tag stehen wir mit der Sonne auf und wenn sie wieder schlafen geht, da möchte auch ich am liebsten sofort wieder ins Bett, völlig erledigt von der „Schwerarbeit“, der Zeitumstellung und dem tropischen Klima. Am 7.1. haben wir Krantermin, die KALI MERA schwimmt wieder und das Leben an Deck wird gemütlicher, aber nicht weniger arbeitsreich.  Alle Wanten sind von Flugrost bedeckt, Tadeja reinigt in großer Höhe das Rigg, die Segel werden angeschlagen, Wasserpumpe und diverse Teile dazu ausgetauscht (eingebaut, getestet und für undicht befunden, ausgebaut, serviciert, wieder eingebaut…), der Volvo Wärmetauscher gereinigt und dann x-mal aus und wieder eingebaut, bis alles passt (er musste ausgebaut werden weil eine Endkappe undicht geworden ist, Gottseidank habe ich die als Ersatzteile mitgenommen). Es wird geputzt und lackiert – wir bereiten unser Boot auf die große Fahrt über den Pazifik vor. Die Fahrräder werden gerichtet und serviciert (wie mein Rad an Board einen „Patschen“ bekommen konnte, ist mir ein Rätsel), wir sind bereit für unsere Radtouren in den Nationalpark, an dessen Rand die Marina liegt. Brüllaffen, wir kommen!

Unsere liebe Freundin Mateja hat sich bei mir beschwert, dass ich viel zu viel von den ganzen Reparaturen schreibe und nicht von den wirklich wichtigen Dingen, Boardleben, Essen, Tratsch…, das nehme ich mir nun zu Herzen und werde sofort von alledem berichten:

Das Faultier, das am Marinagelände in seinem Baum wohnt, und das Tadeja jeden Tag besucht, ist nun schon seit vier Tagen abgängig! Tadeja befürchtet, dass es die Geier, die ständig über uns kreisen, geholt haben – ich hoffe, dass es lediglich eine Studienreise zu einem Liebesabenteuer in den Dschungel unternommen hat und bald wieder (völlig erschöpft) in seinem Baum sitzt. Das possierliche Tierchen verlässt seinen Baum ja nur einmal die Woche , um seine Notdurft zu verrichten, bei dem langsamen Stoffwechsel wird ja wohl ein Freundes-Besuch etwas länger dauern dürfen.

Ein neues Krokodil wohnt auch in der Marina, mit nur zwei Meter etwas kleiner als Jorge, der bisher das Terrain bewacht hat. Jorge musste umgesiedelt werden, weil er beim Picknickplatz den kleinen Kindern nachgelaufen ist, ganz sicher wollte er nur spielen. Oder picknicken.

Gekocht wird nun wieder am Schiff, Tadeja wurde vom Kapitän zum ersten Versorgungsoffizier befördert und kümmert sich großartig um die Verpflegung der KALI MERA Mannschaft. Gestern gab es, nachdem die anderen Vorräte ausgegangen sind, sogar etwas so abenteuerliches wie Yams-Wurzel-Püree.

Neben alten Bekannten (Hurrican Tom mit Frau und Schwager von der GOOD NEWS) treffen wir auch Uralt-Bekannte, nämlich die Tina, die gemeinsam mit ihrem Mann Wolfgang in Griechenland in Sivota auf die MINERVA, unser geliebtes früheres Boot, aufgepasst hat. Wie die Welt doch klein ist!

Ich bemühe mich redlich bis 22:00 wach zu bleiben, um besser zu schlafen, allerdings kommt nach Sonnenuntergang eine unvorstellbare Müdigkeit, gegen die ich beinahe machtlos bin, aber gestern ist es mir unter großer Anstrengung gelungen, bis 22:35 nicht einzuschlafen!

So, und jetzt wieder zu den Reparaturen ?. Viel ist nicht mehr zu tun, die Membranen vom Wassermacher muss ich noch tauschen, und mit der Nähmaschine, die wir letztes Jahr von der THAT’S LIFE erworben haben, wollen wir noch unseren Regenschutz für die Luken optimieren.  Und die Kaffeemaschine, fast das wichtigste Crew-Mitglied nach dem ersten Versorgungsoffizier, die musste ich komplett zerlegen und wieder zusammenbauen.  Jetzt geht sie wieder, die Ursache fürs Totalversagen war sicherlich die kleine Schraube, die werksseitig schon zu viel eingebaut wurde und die mir beim Zusammenbau übergeblieben ist (und nicht das graue Zeugs, das die feinen Kanäle verstopft hat).

Die Kanal-Passage in den Pazifik organisieren wir ohne Agenten, wie es auch schon Veronika und Robert von der SEVEN SEAS auf Basis der Anleitung von der BLUE LILLY geschafft haben, und genau so machen wir das auch. Bisher funktioniert alles klaglos, wir (bzw. die KALI MERA) wurden bereits vermessen, und der Vermesser von der Panama Kanal Gesellschaft erledigt für uns den ganzen Papierkram. Unser Wunschtermin für die Passage ist der 20.1., bis dahin werden wir ohne Druck mit allen Vorbereitungen fertig werden. Den genauen Transit-Termin werden wir erst am Donnerstag erfahren, man kann uns dann auch auf der Panama Kanal Website live verfolgen, Detaildaten dazu folgen noch!