Im ersten Morgengrauen, noch einiges vor Sonnenaufgang, lichten wir den Anker und motoren in die noch angenehm kühle Nacht. Bald verschwindet Lefkas im Kielwasser und wir verabschieden uns von Griechenland in dem wir insgesamt nun viele schöne Monate am Schiff verbracht haben. Wir kommen gut voran und müssen bis in die Nacht motoren, der Wind ist schwach aber durch eine alte Nord-Dünung und leichte Wind-Wellen von Osten ist es unruhig. Die Nachtwache wird geteilt, Tadeja übernimmt die Zeit bis 0200, ich übernehme dann von 0200 – 0600. Es ist kühl in der Nacht und viel Großschifffahrt auf die es aufzupassen gilt, mehrfach wechseln wir sicherheitshalber den Kurs. In der Nacht setze ich dann die Segel und am Morgen fangen wir den zweiten großen Thunfisch (5-10 kg), leider bringe ich auch diesen nicht ins Schiff. Eine halbe Stunde kämpfen wir, dann kann ich ihn einholen, aber ohne Gaff und Kescher bringe ich ihn nicht ins Schiff. Der Haken bricht und der Fisch wieder frei. Insgesamt haben wir nun fünf Thunfisch-Bisse nicht in ein Abendessen verwandeln können, es ist zum Jammern! Sobald wir in Italien sind kaufen wir sofort einen riesigen Kescher, das Angler-Fieber hat mich gepackt.
Wir legen in Crotone im Jachtclub an, neben die zwei französischen Amels die schon dort liegen, ein Familien-Treff sozusagen. Unsere Santorin hat Baunummer 120, Nummer 115 liegt neben uns. Die Atmosphäre hier ist wunderbar, eine fröhliche Gelassenheit, für uns viel angenehmer als „die Hektik“ in der Türkei und das „ist mir egal“ in Griechenland. Auf der Suche nach einem Restaurant fragen wir einen älteren Italiener, der schickt uns Richtung Burg. Halb verhungert und völlig erschöpft finden wir endlich die Burg, dort zwar kein Restaurant aber dafür unseren älteren Italiener, diesmal mit seiner Frau im Auto, die uns schon gesucht haben. Sie hat ihn geschimpft weil er uns nicht sofort besser geholfen hat und dann werden wir in den Hafen zu einer Pizzeria geführt. Nach der Pizza werden wir noch in den Eissalon eingeladen und dann zurück zum Schiff chauffiert – das ist Gastfreundschaft! Die Leute hier sind äußerst freundlich, Touristen von außerhalb Italiens Mangelware.
Es ist sehr heiß, wir packen also das mobile Klimagerät aus, das wir von Christian noch zur KALI-MERA dazubekommen haben, nie hätte ich gedacht dass wir es einmal verwenden. Wunderbar! Im Salon wird es angenehm kühl während draußen die Gluthitze unerträglich wird. Plötzlich ist mir völlig klar, warum es sowas wie Siesta gibt, erst am Abend erwacht man wieder aus der Ohnmacht.
Der Platz hier gefällt uns immer besser, wieder einmal bestätigt es sich, dass man einige Tage bleiben muss um die schönen Seiten – die es überall gibt – wahrnehmen zu können. Wir werden wohl die KALI-MERA für zwei Wochen hier und unseren Generator reparieren lassen und die Zeit nutzen, mit dem Mietwagen Italien zu besichtigen.
![thunfisch, zwischenzeitlich wieder in freiheit](http://kali-mera.net/wp-content/uploads/2015/07/thunfisch-zwischenzeitlich-wieder-in-freiheit-300x205.jpg)
![der alte mann und das meer](http://kali-mera.net/wp-content/uploads/2015/07/der-alte-mann-und-das-meer-300x200.jpg)
![crotone strand](http://kali-mera.net/wp-content/uploads/2015/07/crotone-strand-300x68.jpg)
![bug und fotograf](http://kali-mera.net/wp-content/uploads/2015/07/bug-und-fotograf-300x200.jpg)